Viertklässler der Schillerschule beweisen sich in Zirkusprojekt – Pressemeldung der Bürstädter Zeitung

BÜRSTADT – „Vorhang auf, Manege frei, für unsere Akteure des Zirkus ,Schillerini‘“: Freudig eröffnete die zehn Jahre alte Zirkusdirektorin Leonie gemeinsam mit ihrem gleichaltrigen Co-Moderator Dennis das kunterbunte Treiben, für das 126 Schüler der vierten Klassen eine Woche geprobt hatten. Beim Zirkusprojekt der Schillerschule konnten die Grundschüler so herausfinden, was ihnen am meisten Spaß macht. Am Freitag durften sich Eltern, Geschwister und Freunde dann am Gelernten in der TSG-Halle erfreuen. Ein Highlight zum näherrückenden Ende der Grundschulzeit.

Sie waren ein bisschen aufgeregt: Tippelten vor ihrem großen Auftritt nervös auf der Stelle und winkten verlegen den Eltern zu. Kein Wunder, waren doch unzählige Menschen in die TSG-Halle gekommen, um die Zirkusdarbietung ihrer Schützlinge zu verfolgen. Rasant ging es los mit den „Kugelläufern“, die mit einem großen Satz aufstiegen und dann gekonnt das Gleichgewicht auf den kunterbunten Bällen hielten. Unfälle gab es keine.

Viertklässler der Schillerschule zeigen zum Abschluss eines Zirkusprojekts bei einer Aufführung in der TSG-Halle, was sie gelernt haben. Dazu gehört auch, Teller auf Stäben zu balancieren. 	Foto: Thorsten Gutschalk Foto: Thorsten Gutschalk

Lediglich Nasenbluten vor Aufregung wurde hinter dem Manegenvorhang vermeldet. Aber „alles halb so wild!“, meinte eine Lehrerin. Die Zuschauer bekamen vom Zwischenfall nichts mit. Die Kids brillierten in ihren Disziplinen und machten nicht zuletzt ihre Klassenlehrerinnen Heike Ehrenfels, Alexandra Schwarz, Carmen Saalfrank-Dörr, Stephanie Patzschke, Susanne Noller und Marion Sievi mächtig stolz: Die Eltern filmten mit ihren Handy-Kameras und überschlugen sich beinahe beim Applaus. Den hatten sich die Akteure auch in frenetischer Form verdient.

„Am Montag und Dienstag konnten die Kinder verschiedene Übungen ausprobieren, bevor sie sich für eine entscheiden mussten. Diese wurden am Mittwoch und Donnerstag zusammen mit Projektleiter Marcus Kohne und seinem Assistenten Christoph Wilhelm einstudiert“, erklärte Rolf Winkler, Konrektor der Schule.

 

Lehrer und 20 Eltern helfen die ganze Woche

Lehrer und rund 20 Eltern waren die Woche über außerdem zur Betreuung vor Ort. „Es ist unheimlich wichtig, dass die Klassen durchmischt werden und nicht direkt mit den Lehrern gearbeitet wird“, sagte Marion Sievi. Die Lehrerin der Klasse 4e findet es klasse, wie eigenständig ihre Schützlinge die Projektwoche gestalteten. „Das ist für die Entwicklung der Kinder ein großes Thema“, fuhr sie fort. Eine Disziplin zu erlernen und dann auch noch einem Publikum zu präsentieren, schule außerdem die Fähigkeit, Mut zu fassen und sich selbst etwas zuzutrauen.

Für diesen Prozess hatte der Zirkuspädagoge Marcus Kohne auch Devil-Sticks zum Jonglieren, Einräder zum Balancieren und Teller zum Drehen auf Stäben im Gepäck. Die Diabolo-Jongleure legten eine besonders coole Show ab: Zu harten Beats und mit geschminkten Flammen im Gesicht eroberten sie die Bühne in Windeseile.

„Damit das Projekt für jeden finanziell zu stemmen war, übernahm der Förderverein der Schule auch in diesem Jahr, bei der neunten Auflage des Projektes, wieder die Hälfte der Projektkosten“, erklärte Winkler. So mussten die Schüler nur einen Teil selbst dazu beisteuern. „Zum Schluss wollen wir uns auf jeden Fall noch bei der TSG bedanken“, ergänzte Winkler. Immerhin hatte die der Schule kostenfrei die Halle zum Üben und Trainieren zur Verfügung gestellt.

Das war auch bitter nötig. Den spätestens beim großen Finale, bei dem alle Viertklässler sich noch einmal gemeinsam ihrem Publikum stellten, wurde klar, dass die Räume der Schule für so eine spektakuläre und große Show niemals ausgereicht hätten.                     

Von Meike Paul (Bürstädter Zeitung, 30.04.2018)